Der Bärlauch ist da | Tipps & Tricks
- Katharina

- 21. März 2023
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. Okt.
Passend zum Frühlingsanfang steht in den Tälern der Bärlauch in den Startlöchern. Die Saison einheimischer Köstlichkeiten wird somit eröffnet. Ein Porträt über das schmackhafte grüne Gold vor unserer Haustüre.

Im März werden die Tage langsam wieder länger. Vielerorts strecken die ersten Frühlingsboten ihre Köpfe aus den Böden. Bäume und Sträucher beginnen zu sprießen und entfalten ihren zarten Duft. Besonders in niedrigen Höhenlagen steht der März ganz im Zeichen des Blütenzaubers und majestätische Magnolien zeigen ihre jährliche Pracht. Im Schwarzwald dauert das Ganze noch etwas länger, denn auf 900 Metern und höher herrschen zu dieser Zeit noch niedrigere Temperaturen. Nicht selten liegt um diese Zeit auch noch Schnee. Ein Ausflug ins Tal erhöht nicht nur die Vorfreude auf warme Temperaturen, sondern hält auch eine ganz besondere Kostbarkeit bereit.
Der Geschmack des Frühlings
Wenn das Grau des Winters dem frischen Grün der Wiesen weicht, findet man in Laub- und Mischwäldern ein besonders schmackhaftes Gewächs: den Bärlauch. Er eröffnet die Saison der regionalen Leckereien, die kurz darauf von Spargel gekrönt wird.
Bärlauch steckt voller Power und bringt das Immunsystem nach den Wintermonaten wieder auf Trab. In der dunklen Jahreszeit verbringen wir vermehrt Zeit in geschlossenen und geheizten Räumen. Unsere Atmenwege trocken aus, die Infektanfälligkeit steigt. Wer somit geplagt aus dem Winter kommt, findet im Bärlauch einen guten und natürlichen Vitamin C Booster, um sein Immunsystem zu stärken.
Attention please!
Bärlauch hat giftige Nachbarn, die man im Sammelwahn schnell mal vergisst. Nach jeder Ernte heißt es daher: Merkmale prüfen, bevor es sprichwörtlich ans Eingemachte wie die Zubereitung von Pesto oder anderen Leckereien geht.
Zu den ungewollten Beiwohnern, die zwar optisch schön anzusehen sind, aber beim Verzehr das letzte Stündchen für seine Sammler einläuten können, gehören die Herbstzeitlose und das Maiglöckchen. Wer unsicher ist - lieber stehen lassen oder eine fachkundige Person fragen. Alternativ kann Bärlauch auch in einem Blumenkasten zu Hause ausgesät oder frisch auf dem lokalen Wochenmarkt gekauft werden.
So erkennst du Bärlauch
Das wohl markanteste Merkmal des Bärlauch ist sein Geruch nach Knoblauch. Zur Identifikation zerreibt man die Blätter in den Händen und prüft, ob sich der charakteristische Geruch entfaltet. Doch wenn die Hände einmal nach Bärlauch riechen, besteht die Gefahr, giftige Blätter von Herbstzeitlose & Co. nicht mehr eindeutig unterscheiden zu können. Knoblauchgeruch ist sehr intensiv und bleibt eine Zeit lang an der Hand haften. Diese Methode ist daher nicht hundertprozentig sicher und man sollte weitere Merkmale prüfen, bevor man das leckere Gewächs in der Küche verarbeitet. Zudem empfiehlt es sich, statt ein Blatt in den Händen zu zerreiben, ein Stück abzutrennen und an der Bruchkante zu riechen. So vermeidet man, dass die Hände riechen und weitere Prüfungen falsch ausfallen. Ein weiterer Punkt zur Erkennung von Bärlauch ist eine glänzende Blattoberseite und eine matte Blattunterseite.

Was, wenn Bärlauch schon blüht?
Die weiße Bärlauchblüte ist ein Zeichen für sein fortgeschrittenes Entwicklungsstadium. Sobald die Blüte da ist nimmt auch das Aroma der Blätter etwas ab. Entgegen vieler Mythen dass Bärlauch giftig wird, sobald er blüht ist das in Wirklichkeit nicht der Fall. Alle Pflanzenteile sind während der Wachstums- und Blütezeit essbar - auch die Blüten.
Sammeln mit Bedacht
Wer schon einmal Bärlauch oder andere Leckereien in der Natur gesammelt hat kennt es: Man verfällt schnell dem Goldrauschgefühl. Sammelt daher immer mit Bedacht und mäht gefundene Bärlauchfelder nicht komplett ab, damit der Fortbestand gesichert ist. Zudem stehen auch in Süddeutschland viele Bärlauchansammlungen in Naturschutzgebieten. Bitte beachtet diese Schutzzonen und geht hier nicht einfach im Wald "einkaufen". In Norddeutschland ist Bärlauch mittlerweile so selten geworden, dass er in Schleswig-Holstein und Brandenburg sogar auf der Roten Liste steht.
Dieser Artikel ist nur eine Hilfestellung und ersetzt keine Identifikation gesammelter Pflanzen.
Bitte nur Pflanzen verzehren, die eindeutig zugeordnet werden können!

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