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Karibik im Deutschland-Ticket-Format: Mit dem Fahrrad ab Radolfzell um den Untersee

Aktualisiert: 5. Okt.

So ein bisschen Vitamin Sea schadet bekanntlich nie! Reichlich davon kann man auf rund 75 Kilometern um den Untersee mit Start und Ziel in Radolfzell tanken. Eine traumhafte und größtenteils flache Runde für Genießer und solche, die es werden wollen.


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Sonnenstrahlen glitzern auf türkisblauem Wasser, das so klar ist, dass man bis auf den Grund sehen kann. Eine warme Brise weht durch das Haar, und die Boote bewegen sich sanft auf den Wellen. Was wie eine Erinnerung aus dem letzten Südseeurlaub klingt, ist Urlaubsfeeling im Deutschlandticket-Format. Der Untersee hat viele traumhafte Ausblicke und kilometerlange Radwege zu bieten. Entlang des Weges findet man außerdem zahlreiche Einkehrmöglichkeiten, um auch aus kulinarischer Sicht die Akkus wieder aufzuladen. Unser Start- und Zielort ist Radolfzell. Ob Anreise per Pkw oder mit dem Zug – hier gilt wortwörtlich: aussteigen, losradeln, genießen.


Quelle Übersichtskarte: Thomas Römer, Creative Commons Licence, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gliederung_des_Bodensees.png
Quelle Übersichtskarte: Thomas Römer, Creative Commons Licence, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gliederung_des_Bodensees.png

Miniexkurs: Was ist eigentlich der Untersee? Der Untersee ist quasi „ein Bein des Bodensee-Tauchers“. Die Erklärung rührt daher, dass der Bodensee für mich von oben wie ein Taucher aussieht: Der Obersee bildet dabei den Körper, der Untersee und der Überlinger See die Beine. Um es geografisch präziser auszudrücken: Hinter dem Untersee verbirgt sich der flächenmäßig kleinere Teil des Bodensees. Der Untersee beherbergt auch die bekannte Insel Reichenau und verbindet Deutschland mit der Schweiz.



Back to the Bikes – vorbei an üppig blühenden Feldern und Wiesen

Unsere Tour startet am Bahnhof in Radolfzell. Hier geht es direkt auf den Radweg, und wir folgen den Schildern in Richtung Stein am Rhein in der Schweiz. Entlang der Halbinsel Höri geht es stetig gen Süden. Den See haben wir dabei oft im Blick, und wenn die Sicht doch mal versperrt ist, sind wir begeistert von üppig blühenden Feldern und Wiesen. Unsere Runde ist durchweg sehr gut ausgeschildert, und die Beschaffenheit der Wege ist ein Traum. An dieser Stelle sei jedoch erwähnt: Wer mit dem Rennrad unterwegs ist, hat das Nachsehen. Viele Wegabschnitte sind geschottert. Es ist also empfehlenswert, mit einem Gravel- oder Tourenrad loszuziehen, um in den vollen Genuss der schönen Wege abseits viel befahrener Straßen zu kommen.



Kein Bett im Mohnfeld, aber ein Sommergefühl wie aus dem Bilderbuch.
Kein Bett im Mohnfeld, aber ein Sommergefühl wie aus dem Bilderbuch.

Unser erster angepeilter Stopp ist Stein am Rhein. Auf unserer Fahrt dorthin ist es zwischendurch immer wieder so traumhaft schön, dass wir einfach nicht anders können und anhalten. Dabei sind wir absolut begeistert vom blaugrünen Farbspiel, das sich vor uns auftut. Die auf dem Wasser ruhenden Boote zu beobachten, ist wie eine Meditation an der frischen Luft und unterstreicht das Urlaubsgefühl.



Bester Pausenplatz mit Blick auf türkisblaues Wasser und die sich sachte im Wasser wiegenden Boote.
Bester Pausenplatz mit Blick auf türkisblaues Wasser und die sich sachte im Wasser wiegenden Boote.

In Stein am Rhein angekommen, wimmelt das moderne Leben inmitten historischer Straßen und Gebäude. Grüezi wohl in der Schweiz! Wer den Blick hier auf die Hausfassaden schweifen lässt, begibt sich auf eine kleine Zeitreise. Detailverliebte Zeichnungen, fast lebendig gewordene Fresken und kleine Statuen zieren die Häuser im alten Stadtkern. Die Gebäude erzählen beim Betrachten Geschichten aus vergangenen Zeiten. Wer davon ganz hungrig wird, findet außerdem zahlreiche einladende Gasthäuser und Cafés zum Verweilen.


Auch wir gönnen uns hier eine kleine Stärkung, bevor es weiter gen Westen geht. Allerdings dient uns dazu nur ein örtlicher Supermarkt, da an diesem Samstag die Stadt stark besucht ist und man zum Ergattern eines Sitzplatzes Geduld mitbringen muss. Die haben wir an diesem Tag nicht, denn wir wollen weiterrollen. Nach unserer kurzen Rast überqueren wir die Rheinbrücke und erreichen nach wenigen Minuten den Ortsrand mit einem sehr gut ausgeschilderten Radweg, der uns auf Schweizer Seite nach Konstanz führt. Jetzt heißt es nur: hoffen, dass der Wind nicht dreht und wir weiterhin mit ordentlich Rückenwind entlang des glitzernden Sees dahergleiten können.



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So ist der Wettergott an diesem Tag auf unserer Seite: Mit ordentlich Wind im Nacken rauschen wir Richtung Konstanz. Dort angekommen, gönnen wir uns eine stärkende Mahlzeit. Die Auswahl an Restaurants lässt hier jeden Gaumen etwas Passendes finden. Gut gestärkt treten wir danach unsere „Heimreise“ Richtung Ausgangspunkt – dem Bahnhof in Radolfzell – an. Eine wahrhaftige Radweg-Autobahn führt uns zurück, und das erste Mal müssen wir aufpassen, wo wir hinfahren. Denn die Radwege rund um das Stadtzentrum sind gut frequentiert.


Unsere Freude über diesen Tag tut das jedoch keinen Abbruch. Beseelt rollen wir die letzten Kilometer zum Auto und empfehlen diese Tour allen, die sich mit stetigem „Meerblick“ treiben lassen wollen. Man kann entspannt nach Schildern fahren und muss sich nur die großen Stopps merken: Stein am Rhein, Konstanz, Radolfzell. Die rundum sehr gute Markierung macht es einfach entspannt – und ein ständiges Auf-den-Display-Starren überflüssig.


Das Schlussfazit: Urlaubsfeeling im Wochenendformat. Einfach mal losfahren – könnte ja gut werden. Viel Freude beim Nachradeln!

Die Tour in der Übersicht. Quelle Karte: openstreetmap
Die Tour in der Übersicht. Quelle Karte: openstreetmap


Parkmöglichkeiten

Wenn du mit dem PKW anreist, kannst du direkt neben dem Bahnhof auf einem der zahlreichen Parkplätze zu moderaten Preisen parken.

Länge & Dauer

ca. 75 km, überwiegend flach | wer genießen möchte, macht daraus einen entspannten Tagesausflug mit mehreren Stopps am Wegesrand.




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Copyright und Urheberrecht Foto & Text by outdoor&arts | Katharina Hitz

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